Einladung zum Träumen
Ich lade dich ein, gemeinsam mit mir zu träumen, dir einfach mal vorzustellen, wie es sein könnte, wenn es nicht so wäre, wie es ist. Im Folgenden werde ich dir meine Vision von einer besseren Welt beschreiben. Lass dich einfach mal darauf ein und versuch dir das auch vorzustellen. Welche Bilder tauchen bei dir auf? Was würdest du ergänzen, was weglassen?
Wahrscheinlich wird dein Verstand an vielen Stellen des Textes sagen: aber das geht doch nicht das kann doch nicht funktionieren. Lass ihn das sagen gib ihm als Antwort: Vielleicht hast du recht, aber darum geht es jetzt nicht. Ich möchte mir jetzt diese Vision erlauben und sie genießen. Es ist jetzt mal nicht die Zeit, um zu überprüfen, ob sie realistisch ist.
Befreiung von der Angst
Stell dir vor, wir Menschen hätten uns befreit, von den Strukturen von Patriarchat und Kapitalismus, die uns seit Jahrtausenden gefangen halten. Wir könnten wieder spüren, dass wir alle miteinander verbunden sind. Wir wüssten, wir sind keine einsamen Individuen, die in einem feindlichen Universum ums Überleben kämpfen. Wir sind ein Teil des Universums, so wie jeder Tropfen ein Teil des Meeres ist. Und so wie ein Tropfen, seine Form wandelt, verdunstet aufsteigt in die Wolken und als Regen wieder zu Erde fällt, so verändern auch wir unsere Form, können Regen, Schnee, Nebel, Meer, Fluss und Bach sein, aber wir vergehen niemals.
Stell dir vor, wir hätten das erkannt und wüssten deshalb auch, dass es keinen Grund mehr gibt, Angst zu haben. Wir hätten auch erkannt, dass es keinen Grund gibt, sich selbst zu optimieren und zu verbessern, weil wir schon gut genug sind. Es gäbe auch keinen Grund mehr für Konkurrenzkampf. Wir müssten nicht mehr besser sein als der andere, denn der andere, der ist ja wie wir ein Tropfen im Meer des Bewusstseins. Und wir hätten auch erkannt, dass es keinen Sinn macht, einander, etwas wegzunehmen oder einander zu bekriegen, weil es keinen Sinn macht, sich selbst zu bekriegen.
Eine Welt ohne Kriege, Gewalt und Hierarchien
Stell dir vor, es gäbe keine Kriege mehr, weil es einfach keinen Grund mehr gäbe Kriege zu führen. Wir würden das Kämpfen verlernen und Gewalt und Unterdrückung würde in unserem Leben keine Rolle mehr spielen.
Stell dir vor, wir würden damit aufhören, den Menschen als von Natur aus gierig und egoistisch zu betrachten. Wir würden erkennen, dass Gier und Egoismus nur eine Folge der Illusion der Trennung sind, davon, dass wir vergessen haben, dass wir Tropfen sind, die durch das Meer verbunden sind.
Stell dir vor, wir würden wieder spüren, dass wir im Kern nichts anderes als reine Liebe sind. Wir bräuchten keine Regeln und Gesetze mehr, weil niemand mehr mehr auf die Idee käme, jemand anderem etwas Böses zu tun, weil jedem voll und bewusst wäre, dass man alles, was man jemand anderem antut, am Ende sich selbst antut.
Stell dir vor, wir würden unsere Kinder in diesem Wissen aufwachsen lassen. Wir würden sie nicht mehr als egoistische, triebgesteuerte Wesen betrachten, die durch Erziehung, durch negative Erfahrung und durch Gewalt auf den richtigen Weg gebracht werden müssen. Die lernen müssen, sich zu behaupten und sich durchzusetzen. Wir würden ihnen von Anfang an das Gefühl geben, gut genug zu sein, und wir würden ihnen dabei helfen, ihre ganz individuellen Fähigkeiten und Begabungen zu entdecken und zu entfalten.
Stell dir vor, wir würden alle unsere individuellen Fähigkeiten und Begabungen kennen und leben. Wir würden das, was uns Freude macht, den anderen schenken und die anderen würden das selbe für uns tun. Genau so, wie das sonst auch überall in der Natur ist. Kein Tier und keine Pflanze in freier Wildbahn wird durch ein kapitalistisches System dazu gezwungen, etwas zu tun, obwohl es keine Freude macht. Jedes lebendige Wesen in der Natur tut genau das, wozu es da ist, das, wozu es sich aus sich selbst heraus berufen fühlt und trotzdem greift ein Rädchen wunderbar ins andere. Stell dir vor, wir würden erkennen, dass das bei Menschen nicht anders ist. Das dann, wenn wir alle das tun, was was wir aus Freude tun, alles getan wird, was zu tun nötig ist.
Stell dir vor, die Welt wäre frei von jeglicher Herrschaft und Hierarchie ganz einfach, weil solche Strukturen nicht mehr nötig werden. Jeder würde jedem die Freiheit geben, sich zu entfalten und sich selbst zu entdecken, weil jedem bewusst wäre, dass nur dann ein funktionierendes Ganzes entstehen kann, wenn jeder das tut, was er von Herzen tun will.
Eine Welt der Freiheit, Magie und Verbundenheit
Stell dir vor, es gebe keine Definition mehr dafür, was ein Mann ist und was eine Frau ist. Wir hätten die absolute Freiheit, uns selbst zu entdecken, so wie wir wirklich sind und uns in den Tanz von Sinnlichkeit und Erotik einzubringen.
Stell dir vor, wir würden erkennen, dass Sinnlichkeit, Erotik und Sexualität, nichts mit Macht und Besitz zu tun hat und nichts damit, dass Männer Frauen zur Triebabfuhr benutzen. Wir würden erkennen, dass Sinnlichkeit nichts Schlechtes ist, das, wenn überhaupt, nur innerhalb enger Grenzen erlaubt ist und reglementiert werden muss. Stattdessen würden wir erkennen, dass Sinnlichkeit und Ekstase die Energien sind, die alles, was ist, werden lassen. Und wir würden diesen Energien erlauben, frei zu sein und zu fließen, ohne Macht, ohne Gewalt, ohne Grenzen und ohne Reglementierungen.
Stell dir vor, wir würden erkennen, was Magie ist. Dass es bei Magie nicht darum geht den eigenen Vorteil, durch Gedankenkontrolle zu manifestieren, sondern darum, die Grenzen des eigenen Bewusstseins zu überwinden. Wir würden sehen, dass es bei Magie nicht um Macht-über geht, darum der Welt den eigenen Willen aufzuzwingen, sondern um Macht-von-innen, darum, dass wir großartige, magische Wesen sind, die es nicht nötig haben, den eigenen Willen durchzusetzen, weil wir einfach sein dürfen, was wir schon lange sind.
Stell dir vor, wir würden erkennen, dass wir in einer magischen Welt leben, in der alles mit allem verbunden und die aus verwobener Energie besteht. Und dass jeder von uns ein Energiewirbel in diesem Ozean der Magie ist. Ein Tropfen in einem unendlichen Meer. Ewig und unvergänglich im Wesen, für immer veränderlich in der Form.
Wenn du dir das alles vorstellst, was empfindest du dann? Welche Bilder steigen in dir auf? Was würdest du ergänzen und was weglassen? Lass es mich gerne wissen.
Lass uns gemeinsam träumen.
„You may say, I‘m a dreamer, but I‘m not the only one. I hope some day you will join us and the world will be as one.“ – John Lennon