Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Kreativität: Chancen und Herausforderungen

In diesem Blogartikel geht es um die tiefgreifenden Auswirkungen die Künstliche Intelligenz auf die Kreativbranche, insbesondere die Musikproduktion hat Es geht um persönliche Erfahrungen und Zukunftsperspektiven, insbesondere um die Frage, warum echte Menschlichkeit in der Kunst unverzichtbar bleibt.

Einleitung: Ein Zeitungsartikel in der SZ

Heute habe ich einen Artikel der Süddeutschen Zeitung über Musik und künstliche Intelligenz gelesen. Hier ist der Artikel, allerdings leider hinter einer Bezahlschranke. Was dort stand, hat mich nicht überrascht, da ich mich schon länger mit der Thematik befasse. Trotzdem war es ein Auslöser für mich, diesen Blogartikel zu schreiben.

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KI und künstlerische Tätigkeit

Sehr bald wird man mit Musik auf dem freien Markt kein Geld mehr verdienen können, weil KI Musik, die bestimmten Zwecken oder Bedürfnissen von Kunden dient oder ganz einfach den „Markt“ befriedigt, genauso gut oder besser produzieren kann als der Mensch. Die Instrumentalmusik, die ich bisher mache, kann eine KI genauso gut wie ich. Glaubt mir, ich habe es ausprobiert. Für ein Stück, für das ich zwei bis drei Tage brauche, benötigt die KI nur wenige Minuten. Solange man im instrumentalen Bereich bleibt, merkt man den Unterschied nicht. Kommt Gesang hinzu, bemerkt man die KI noch, aber das wird sich ändern. Musik für Meditation, Entspannung, Soundtracks oder Spiele kann die KI bereits genauso gut wie der Mensch. Bald wird sie auch Musik für Radio und Spotify produzieren können.

KI hat also bereits beeindruckende Fortschritte in der Musikproduktion gemacht. Anbieter wie Udio und Suno können komplexe Musikstücke generieren, die qualitativ kaum von menschlich komponierter Musik zu unterscheiden sind. Allerdings gibt es auch klare Grenzen: Echte emotionale Tiefe wird eine KI niemals erreichen.

Ähnlich ist die Situation jetzt schon oder sehr bald in anderen kreativen Bereichen wie Grafikdesign oder Copywriting. Das kann man ablehnen und bekämpfen, aber es wird so sein. Darüber habe ich keine Illusionen.

Kunsthandwerk und echte Kunst

KI kann also kunsthandwerkliche Aufgaben wie Grafikdesign oder Komposition für bestimmte Zwecke erledigen. Was jedoch den Kern der Kunst ausmacht – die persönliche Ausdruckskraft, das menschliche Erleben und die emotionale Tiefe – bleibt eine Domäne des Menschen. Kunst, die tief berührt und zum Nachdenken anregKunsthandwerk und echte Kunstt, erfordert eine Menschlichkeit und Authentizität, die Maschinen niemals haben werden. Was KI also niemals können wird, ist echte Kunst zu erschaffen. Kunst, die direkt aus dem Herzen der Künstler:innen kommt und die Menschen berührt und verändert. Kunst, wie sie Van Gogh, Franz Kafka und Leonard Cohen geschaffen haben.

Für mich selbst bedeutet das: meine Geschäftsidee von vor einem Jahr hat keine Zukunft. Vielleicht ist das gut so, denn ich wollte eh nie Erwartungen erfüllen. Mein Verstand hat trotzdem immer wieder gesagt: „Du solltest dich mehr nach Aufträgen umsehen, du solltest dies und du solltest das.“ Inzwischen ist aber auch meinem Verstand klar, dass auf dem Gebiet „Musik für bestimmte Bedürfnisse komponieren“ kein Blumentopf zu holen ist.

Aber was dann? Meine Antwort auf KI ist, mit meiner Kunst noch tiefer zu gehen und mehr von mir zu zeigen. Weniger Perfektion, weniger „Fehler ausbessern“ und mehr Authentizität. Die Lieder, die ich in den letzten Wochen gepostet habe, sind ein erster Schritt. Zukünftig wird meine Musik weniger perfekt sein, auch Schmerz, Wut und Angst ausdrücken und vielleicht weniger Menschen gefallen. Aber sie wird mehr Menschlichkeit haben – etwas, das KI niemals haben kann.

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Die Rolle echter Menschlichkeit in der Kunst

Ob und wie es möglich ist, damit Geld zu verdienen, weiß ich nicht. Dieses Problem wird bald fast alle in der Kreativbranche betreffen, egal ob Grafikdesign oder Texte/Copywriting. In absehbarer Zeit wird kein Kunde mehr euer Kunsthandwerk für seine Zwecke brauchen. Denn eine KI wird den Job schneller und billiger erledigen können, und manchmal vielleicht sogar besser.

Aber vielleicht  kann das etwas Positives sein. Wenn KI die Handwerksjobs übernimmt, werden Kapazitäten frei für Künstler:innen, die echte Kunst erschaffen wollen. Vielleicht werden wir bald eine Zeit erleben, in der menschliche Kreativität explodiert, weil sie nicht mehr an Zwecke und Märkte gebunden ist. Die Frage, die es dann aber zu klären gilt, ist: wie können Künstler:innen von ihrer Kunst leben? Der „Markt“ wird auf diese Frage keine Antwort geben, es braucht stattdessen einen gesellschaftlichen Konsens darüber, dass Kunst ein Wert an sich ist und Künstler:innen der Gesellschaft einen großen Dienst leisten. KI macht deshalb die Diskussion über ein bedingungsloses Grundeinkommen unausweichlich. 

Denn was die Welt immer mehr brauchen wird, ist echte Kunst. Eine Welt, in der immer mehr von Maschinen geschaffen wird, braucht kein marktgerechtes Kunsthandwerk, sondern echte Kunst, die aus echter Menschlichkeit entsteht.

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Martin

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