Titelbild Brandkammer
Ein Gedicht über unterdrückte Wut, Masken, innere Explosion und den Moment, in dem aus Anpassung Feuer wird. Für alle, die sich nicht länger zurückhalten.

Brandkammer

Tief unten,
ein Raum ohne Fenster.
Nur Stein.
Nur Dunkel.
Und mittendrin:
die Feuerkugel.

Brennend
von allem,
was man mir sagte:
Du bist falsch.
Du bist schwach.
Nicht normal.
Streng dich an.
Du musst.

Sie wächst.
Bei jedem „Reiß dich zusammen.“
Bei jedem Blick,
der mir die Luft abschnürt.
Frisst sich ein
zwischen Rippen und Herz.
Wird heißer.
Schwerer.
Unaufhaltsam.

Ich hielt sie jahrelang –
verschlossen
hinter einem Lächeln,
hinter einer Maske aus Eis.

Doch jetzt:
Ich trage sie nicht mehr.
Ich lasse sie frei.
Nicht leise.
Nicht bedacht.
Nicht verzeihend.

Sie wird explodieren.
Wird Städte versengen,
wo man Leistung predigt
und Liebe an Ketten legt.
Wo man erwartet
und verurteilt.

Sie wird brennen
durch eure Lügen,
durch euer „Ich meine es gut“-Lächeln,
bis nichts mehr bleibt
als die Asche eurer Welt.

Ich nehme keine Rücksicht mehr –
nicht auf euch,
nicht auf Regeln,
nicht auf „So macht man das nicht“.

Ich will Zerstörung.
Rein.
Heilig.
Gerecht.

Ich werde zur Öffnung.
Zur Zündung.
Zum Flächenbrand.

Und wenn ihr fragt,
warum alles brennt –
dann hört genau hin:
Es ist meine Stimme,
die in Flammen spricht.

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