„Wie geht es dir?“, fragte mich mein höheres Selbst,
„Gut, danke.” antwortete ich kurz angebunden. „Weißt du”, sagte sie, „ich möchte gerne wissen, wie es dir WIRKLICH geht. Und weißt du was ich sehe? Ich sehe, dass es dir nicht wirklich gut geht.”
“Ist das so?”, fragte ich.
“Ja, das ist so. Ich merke sowas…..Aber entschuldige. Ich wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen.“
„Bist du aber“
„Ok. Tut mir leid“
„Wenn du reden willst, werde ich dir zuhören. Vielleicht kann ich dir sogar Antworten geben. Und wenn nicht, werde ich dich ab jetzt in Ruhe lassen.“
„Ich… Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll“
„Darf ich dir dann eine andere Frage stellen? Was willst du geben im Leben?“
„Was soll das? Geben, geben, geben und wo bleibe dabei ich? Wann geht es denn mal um mich und nicht darum, was irgendjemand von mir haben will?“
„Jetzt.“, antwortete mein höheres Selbst ganz ruhig
„Aber du hast doch grad gefragt, was ich geben will.“
„Ja. Was willst DU geben? Ich habe nicht gefragt, was du glaubst, dass andere von dir erwarten.“
„Aber ist das nicht dasselbe?“
„Nein, wirklich nicht. Schau, ich glaube, wir haben alle in uns Geschenke, Gaben die wir ins Leben mitbekommen haben. Und die wir gerne weitergeben würden. Leider ist es aber so, dass wir glauben, dass die niemand haben will. Stattdessen bekommen wir von klein auf gesagt, was wir geben sollen. Wir sollen etwas leisten, uns anpassen und uns selbst, unser wahres ich aufgeben. Wir geben und geben aber nicht das, was wir geben wollen sondern das, was von uns gefordert wird. Ist das nicht so?“
„Da ist schon was dran. Vielleicht. Aber so ist es nun mal. So sind die Menschen, so funktioniert Gesellschaft, wo kämen wir denn hin wenn jeder einfach das tun würde, was er will?“
„Ja. Wo kämen wir da hin? Das ist eine gute Frage…denk mal drüber nach“
„Aber…“,
„Wir sehen uns wieder.“, sagte mein höheres Selbst zum Abschied…